לֹא בְחַיִל וְלֹא בְכֹחַ כִּי אִם בְּרוּחִי אָמַר יְהוָה צְבָאוֹת
SYNAGOGEN-GEMEINDE KÖLN
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Chamez-Verkauf 2023

Wir nähern uns dem Pessach-Fest. Da wohl die meisten alle diese Feiertage in Köln verbringen werden, möchten wir Sie rechtzeitig über Pessach informieren und bitten an den Verkauf des Chamez zu denken.

Liebe Gemeindemitglieder,

In der Zeit vom 27. März bis 05. April 2024 können Sie Ihr Chamez täglich, nach den Tfillot direkt bei Rabbiner Brukner verkaufen.

  • Montag bis Donnerstag haben Sie zusätzlich die Möglichkeit ihr Chamez zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr, im Rabbinat der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 50, 50674 Köln, zu verkaufen.
  • Der Chamez-Verkauf kann aber auch per Fax: 0221-92156019, telefonisch 0221-71662320 oder per e-mail: . Hierzu finden Sie hier auch ein entsprechendes Formular.
  • Mit Ihrem Verkauf des Chamez erlauben Sie Rabbiner Brukner, dieses in Ihrem Namen zu verkaufen.
  • Am 05. April 2023 endet der Chamez-Verkauf um 10.00 Uhr.

Chamez Verkauf Papier-Formular

Chamez Verkauf Online-Formular

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Verbot des Chamezessens

Am Mittwoch, dem 05. April 2023 besteht die Möglichkeit, von 11:00 Uhr bis 12.15 Uhr das Chamez im Hof der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 50, 50674 Köln, zu verbrennen.

Das Verbot des Chamezessens gilt ab 11:23 Uhr und das Verbot Chamezbesitzens ab 12:29 Uhr.


Sinn und Zweck von Bedikat Chamez

Eine der wichtigsten Vorbereitungen auf Pessach ist sicherzustellen, dass bis zum Vorabend von Pessach keinerlei Chamez (Gesäuertes) sich in unserem Besitz befindet. Es gibt also nicht nur ein Verbot, an den Pessach-Tagen Chamez zu essen, sondern es ist auch verboten, solchen zu besitzen.

In der Tora finden wir folgenden Vers: „Und kein Gesäuertes soll bei dir gesehen werden, und kein Sauerteig soll bei der gefunden werden.“ (2. Buch, 13:7). Dies bedeutet also, dass nach Toragesetz keinerlei Chamez oder sonstige Produkte, die genießbaren Chamez enthalten, über die Pessachtage in unserem Besitz sein dürfen. Daher bestimmten unsere Gelehrten, dass wir einen Abend vor der Pessachnacht (Leyl Ha- Seder), unser Haus und unsere Räume nach evtl. übriggebliebenem Chamez untersuchen, um sicherzustellen, dass sich keinerlei Chamez in unserem Besitz befindet.

Dieses Gebot nennen wir „Bedikat Chamez“.

Die halachische Quelle für dieses Gebot der „Bedikat Chamez“ finden wir in der Eröffnungsmischna im Talmud “Pessachim“: „Am Abend des 14. Nissan (also in der letzten Nacht vor Pessach) sucht man nach dem Chamez mit Hilfe des Kerzenlichtes.“ (Talmud Pessachim, Blatt 2). Nun herrscht über diese Vorschrift ein Streit unter den Rischonim: Nach Raschi ist diese Vorschrift selber schon ein Toragebot, nämlich um uns vor dem Toraverbot des „kein Gesäuertes soll in deinem Besitz gefunden werden“ zu schützen. Was also nach Raschi bedeutet: Wer sein Haus vor Pessach nicht nach Chamez abgesucht hat, der befindet sich automatisch im möglichen Verbot des „kein Gesäuertes soll in deinem Besitz gefunden werden.“

Am Mittwoch, dem 05. April 2023 besteht die Möglichkeit, von 11:00 Uhr bis 12.15 Uhr das Chamez im Hof der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 50, 50674 Köln, zu verbrennen.

Das Verbot des Chamezessens gilt ab 11:23 Uhr und das Verbot Chamezbesitzens ab 12:29 Uhr.

Nach Tosfot dagegen ist Bedikat Chamez “nur“ ein rabbinisches Gebot, denn nach Toragesetz reicht es schon aus, dass man einen sog. “Bitul Chamez“ macht. Mit “Bitul Chamez“ ist gemeint, dass wir durch Gedanken und Sprache ganz einfach jede Art von Chamez, welches evtl. noch in unserem Besitz s sein könnte, noch Pessach für besitzerlos erklären. Wir enteignen uns quasi selber von unserem Chamez, wir erklären ihn für herrenlos, damit gehört er uns nicht mehr (talmudisch: Hefker). Daher ist die zusätzliche Bedikat Chamez, wie die Mischna sie nennt, nach Tosfot eine rein rabbinische Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir keinerlei findbaren Chamez in unserem Besitz haben, den wir versehentlich während der Pessach-Tage finden könnten und dann essen würden.

Halachisch halten wir fest, dass ein jüdischer Mensch einen Abend vor Pessach beides zu tun hat: Sowohl die Bedikat Chamez (also das physische Suchen nach möglichem Chamez in unserem Besitz), wie auch den Bitul Chamez (also die mündliche   Deklarierung, dass jeglicher Chamez, der sich vielleicht in unserem Besitz noch befinden könnte, uns nicht mehr gehört.)

Halachisch wird die Bedikat Chamez und der Bitul Chamez folgenderweise eine Nacht vor dem Pessach-Abend durchgeführt: Man nimmt eine Kerze, eine Feder oder Löffel und einen Teller oder eine Schale und spricht eine spezielle Bracha (welche sich in den meisten Sidurim finden lässt) und sucht mit der Kerze in der Hand nach Chamez, und zwar überall dort, wo man normalerweise gegessen oder aufbewahrt hat. Da wir eine Bracha auf eine Tat aussprechen, wollen wir nicht, dass die Bracha vergeblich sein soll, falls wir keinen Chamez finden sollten. Daher verteilen wir 10 Brotstücke in der Wohnung und sammeln sie dann während der Bedikat Chamez wieder auf. Diese heben wir dann für den nächsten Morgen auf, um sie zu verbrennen. Wir suchen in der Wohnung, im Auto, im Büro oder im Geschäft. Räume wie z.B. Badezimmer und Toiletten brauchen nicht untersucht zu werden. Überall dort, wo es sehr schwer ist, an den Chamez heranzukommen, wie z.B. hinterm Ofen oder in den verschiedenen Ofenritzen etc., sprühen wir mit chemischem Reinigungsmittel auf die besagten Stellen und machen dadurch den möglichen Chamez ungenießbar.

Die Suche nach Chamez

Die Bedikat Chamez erfolgt in der Nacht. Nachdem wir sie abgeschlossen haben, machen wir den Biur Chamez (Vernichtung des Chamez), und wir sprechen sinngemäß (siehe hierzu im Sidur nach), dass jeglicher gesichteter oder nicht gesichteter Chamez, der sich bislang in unserem Besitz befunden hat, uns von nun an nicht mehr gehört.

Am Morgen vor Pessach wiederholen wir die Deklarierung des Biur Chamez noch einmal und verbrennen danach den verbliebenen Chamez von der letzten Nacht, den wir uns hier für aufgehoben haben.