Die international renommierte Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Greta Ionkis, 1937 in der Sowjetunion geboren, ist die Tochter einer russisch- jüdischen Mutter und eines deutsch-protestantischen Vaters. Als Kind erlebte sie den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion und die Schrecken von Evakuierung und Krieg. Ihren Vater lernte sie nie kennen.
In der deutschsprachigen Ausgabe ihrer auf Russisch verfassten Essays beschreibt Greta Ionkis die wechselvollen Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen vom 16. Jahrhundert bis heute. Sie verdeutlicht dieses komplexe und oft leidvolle Verhältnis anhand von Persönlichkeiten wie Luther, Joseph Süß Oppenheimer („Jud Süß“), Goethe und Heine. Ihr Blick geht bis in die Gegenwart, unter anderem zu den Stolpersteinen des Kölner Künstlers Gunter Demnig.
Das wirft Fragen auf: Warum hat sich Greta Ionkis nach ihrer Übersiedlung nach Köln 1994 gerade diesem Thema gewidmet? Wie gelang es ihr, trotz der Schrecken des Holocaust eine „realistisch optimistische“ Haltung einzunehmen? Was versteht sie unter „Normalität“ im gegenseitigen Verhältnis?
Eine Veranstaltung der Germania Judaica. Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e. V. in Kooperation mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. und dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln.
Mittwoch, 27.10.2021, 19 Uhr
Ort: Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln
Eintritt: 4 Euro, erm. 2 Euro für Schüler*innen, Studierende und Köln-Pass-Inhaber*innen.
Karten an der Abendkasse
Anmeldung erbeten: germaniajudaica@stbib-koeln.de oder 02 21/23 23 49
Mit freundlicher Unterstützung von: