Purim erinnert an die Rettung der persischen Juden
In ganz Israel und in der Diaspora wird das Purimfest am 14. Adar gefeiert. In Jerusalem und in Jericho wie in der damaligen (persischen) Hauptstadt Susa sowie in allen Städten, die zur Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, von einer Mauer umgeben waren, wird das Purimfest am 15. Adar begangen. Dieses Purim heißt Schuschan Purim oder Purim der Städte auf Grund der Tatsache, dass es nur in den früher von einer Mauer umgebenen Städten gefeiert wird, – im Gegensatz zum Purim der Provinzstädte, das in offenen Städten begangen wird. (aus Wikipedia 2023)
Purim, ein freudiger Gedenktag, dessen Beachtung nicht biblisch vorgeschrieben ist, wird am 14. Adar (bzw. Adar II) zur Erinnerung an die Errettung der Juden in Persien gefeiert, die im Buch Esther beschrieben ist. Das Buch Esther berichtet davon, dass der Minister Haman den Perserkönig bewog, den Befehl zu erlassen, alle Juden im persischen Reich auszurotten, dass es jedoch Esther, der jüdischen Ehefrau des Königs, durch geschickte Diplomatie gelang, den mächtigen Minister zu Fall zu bringen und zu erreichen, dass die Juden die Erlaubnis erhielten, sich gegen diejenigen zu wehren, die diesen Befehl auszuführen suchten. Auf diese Weise gelang es den Juden, über ihre Widersacher zu siegen.
Fasten Esther
Im Buch Esther wird erzählt, dass die Königin Esther, bevor sie beim König den Versuch unternahm, für die Rettung ihres Volkes aktiv zu werden und sich in dieser Angelegenheit an den König zu wenden, drei Tage lang fastete, und dass alle jüdischen Bewohner der Stadt Susa dasselbe taten. Zur Erinnerung daran wird der Tag vor Purim als Fasttag begangen, der Fasten Esther genannt wird.
Ausgelassenes Feiern und Trinken
Purim ist als freudiger Gedenktag ein Arbeitstag. Als Besonderheit des synagogalen Rituals ist vor allem zu erwähnen, dass sowohl nach dem Abendgebet als auch morgens nach der Toravorlesung das Buch Esther gelesen wird. Esther gehört zu den „fünf Rollen“, ist aber das einzige dieser Bücher, für das auch heute noch eine handgeschriebene Pergamentrolle verwendet wird. Bereits im Buch Esther wird von der Festlegung berichtet, dass der Freude über die Rettung durch ein Festmahl, durch gegenseitiges Beschenken mit Speisen und durch Spenden für die Armen Ausdruck verliehen werden soll. An Purim ist es erlaubt, viel zu trinken, sogar sich zu betrinken, denn im Buch Esther ist das Mahl, das man zur Erinnerung an das Ereignis einnehmen soll, als Trinkgelage bezeichnet.
Kostümierung ist üblich
Es gibt für Purim eine große Anzahl von Bräuchen, die allerdings lokal sehr verschieden sind. Verbreitet sind karnevalistische Vergnügungen, besonders die Kostümierung von Kindern, die Aufführung von dramatischen Purimspielen, die meist die Esthergeschichte zum Inhalt haben, aber auch andere biblische Ereignisse behandeln. In der Gegenwart sind in unserem Raum vor allem einige kulinarische Spezialitäten üblich: die sogenannten Hamantaschen und „Kreppchen“. Hamantaschen sind ein dreieckiges, gefülltes Kleingebäck aus Kuchenteig; die Füllung kann aus Mohn, Früchten, Rosinen, Mandeln, süßem Weißkäse oder anderen Zutaten bestehen. Unter „Kreppchen“ versteht man gefüllte Nudelteigtaschen, die entweder eine Fleischfüllung haben und mit Brühe gegessen werden oder – mit Weißkäse und Sauerkirschen gefüllt – als Nachtisch dienen. Beide Speisen symbolisieren die Ohren des Bösewichts Haman. Solche Spezialitäten und andere, meist selbstgefertigte Leckereien werden auch Freunden und Bekannten als Geschenke übersandt bzw. überbracht.*
Purim sameach !
wünschen der Vorstand und die Gemeindevertretung
der Synagogen-Gemeinde Köln 🕎🕍✡️
*Aus: Heinrich Simon: Jüdische Feiertage, Verlag Hentrich und Hentrich und Centrum Judaicum Berlin, 2003